„Wir verurteilen Verbringungen von Vorarlberger Kälbern in den Libanon und die Art der dortigen Behandlung der Tiere aufs Schärfste.“
Der Landtagsabgeordnete verweist auf die großen Anstrengungen in Vorarlberg, Kälbertransporte zu minimieren, betont aber auch, dass es seitens der Vorarlberger Veterinäre kein Fehlverhalten gegeben habe.
Anlässlich des aktuellen TV-Berichts über den Transport eines Kalbes aus Vorarlberg, das über Salzburg nach Spanien gelangt ist, dort gemästet und schließlich im Libanon geschlachtet wurde, betont Bernhard Feuerstein: „Wir verurteilen Verbringungen von Kälbern in den Libanon und die Art der dortigen Behandlung der Tiere aufs Schärfste! Aus Vorarlberg wurden in der Vergangenheit keine Schlacht- oder Zuchttiertransporte in Drittstaaten abgefertigt“, fügt er hinzu. Nichtsdestotrotz handle es sich bei den Transportbestimmungen um Bundes- und EU-Recht, worauf die Landespolitik keinen Einfluss habe bzw. danach handeln müsse.
„Wir verteidigen keine Tiertransporte“, so der Landwirtschaftssprecher. „Unser Ziel ist es, den Heimmarkt zu stärken, wofür wir bereits zahlreiche Maßnahmen gesetzt haben. Dabei sind uns bereits große Erfolge gelungen und es findet ein Umdenken bei den Konsumenten statt. Von 2018 auf 2019 konnten die Zahlen der außer Landes gebrachten Kälber um rund 20 Prozent reduziert werden. Darum lautet unsere Botschaft klar: Jeder, der Tier- und Klimaschutz ernst nimmt, muss zu regionalen Lebensmitteln greifen, um nachhaltig an einer Veränderung mitzuwirken.“
Verbringung in den Libanon war weder Veterinären noch Landwirt bekannt
Zum aktuellen Fall lässt der Landtagsabgeordnete wissen, dass eines der Tiere tatsächlich aus Vorarlberg stammt. Mitte Dezember 2018 wurde das Kalb über einen Viehhändler nach Salzburg gebracht. Ein solcher Inlandstransport kann vom Bauer selbst oder von einem Unternehmer ohne Begutachtung durch den Veterinär durchgeführt werden. Von Salzburg (Bergheim) aus trat das Tier noch am selben Tag die Weiterfahrt nach Spanien an. Dieser innerhalb der EU durchgeführte Transport muss und wurde durch die Salzburger Veterinäre abgefertigt. Vermutlich treffen die Berichte des VgT zu, dass die nach Spanien gebrachten Kälber dort gemästet und später zur Schlachtung in den Libanon gebracht wurden.
„Hierzu gibt es festzuhalten, dass unsere Veterinäre von einem Inlandstransport (Vorarlberg – Salzburg) nie Kenntnis erlangen, weshalb ihnen in diesem Zusammenhang auch kein Vorwurf zu machen ist“, erklärt Feuerstein. „ Rechtlich ist auch die Vorgangsweise des Landwirts absolut in Ordnung. Dass das Kalb schlussendlich im Libanon landen würde, war ihm mit Sicherheit nicht bekannt.“
Foto: ©Mauche Daniel