Agenda für das Wirtschaftswachstum: Wachstum ermöglichen, Energiezukunft gestalten

Agenda für das Wirtschaftswachstum: Wachstum ermöglichen, Energiezukunft gestalten

Vorarlbergs Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren trotz schwieriger Rahmenbedingungen relativ gut behaupten können. Die von der US-Regierung eingeführten bzw. angekündigten Zölle lösen jedoch große Verunsicherung aus. Die schwierige Konjunktur zeigt Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Bund und Länder sind deshalb bestrebt, Impulse zur Belebung der heimischen Konjunktur zu setzen. „Wir brauchen eine Agenda für das Wirtschaftswachstum“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner bei der gemeinsamen Medienkonferenz mit Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer, Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und Illwerke vkw-Vorstandsvorsitzendem Christof Germann. Als konkrete Handlungsfelder nennt Wallner die Themenbereiche Ausbildung, Infrastruktur, Investitionen, eine günstige und (ausfall)sichere Energieversorgung sowie Entbürokratisierung. „Die öffentliche Hand muss bestmögliche Rahmenbedingungen schaffen“, führt Wallner aus. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich Leistung wieder lohnt, wir müssen die Bürokratie bekämpfen und den Wettbewerb stärken“, ergänzt Hattmannsdorfer. Neben der Verfahrensbeschleunigung und Entbürokratisierung werden in Vorarlberg Investitionen in die Infrastruktur, darunter das Lünerseewerk II und der Netzausbau, gezielt vorangetrieben.

Der bereits seit Anfang 2023 beobachtete Rückgang der Industrieproduktion im Euro-Raum strahlt weiterhin auf Österreich aus. Umfragen unter Industrieunternehmen lassen laut dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) bislang noch keine Trendwende erkennen. Zudem belastet die angekündigte Zollerhöhung der USA auf Exportgüter der EU die Stimmung. Die Bau- und die Konsumnachfrage legen hingegen tendenziell zu. Die Inflationsrate erhöhte sich Anfang 2025 deutlich, wird jedoch im weiteren Jahresverlauf wieder sinken. Der Arbeitsmarkt erweist sich angesichts der Dauer und Schwere der Rezession noch als relativ robust, wenngleich die Arbeitslosigkeit auch 2025 steigen wird. Das WIFO prognostiziert für 2025 einen BIP-Rückgang von 0,3 Prozent. 2026 wird die österreichische Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen (+1,2 Prozent).

Eine besondere Stärke des Standorts Vorarlberg seien die vielen familiengeführten Unternehmen, die fest in den Regionen verwurzelt sind, führt der Landeshauptmann aus. Zu den wesentlichen Maßnahmen des Landes zähle, den Produktionsstandort und seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, die qualifizierte Lehrlingsausbildung weiter zu forcieren und die Digitalisierung voranzutreiben. „Neben der Fachkräftesicherung ist die Innovationskraft ein ganz entscheidender Faktor für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Ein Ziel ist es daher, die Forschungsquote zu erhöhen“, sagt Wallner.

Auch Landesrat Tittler unterstreicht die starke Position Vorarlbergs als hoch entwickelte Industrieregion mit starker internationaler Verflechtung, verweist jedoch auch auf die aktuellen Herausforderungen: „Die Wirtschaft gerät zunehmend unter Druck, der Wettbewerb wird rauer, weshalb eine produktivitätsorientierte Wirtschaftspolitik mit starkem Fokus auf Innovationspolitik, Strukturpolitik sowie Qualifizierung essenziell ist.“ Der Standort Vorarlberg kann aus einer Position der Stärke agieren, die notwendigen Weichenstellungen müssen jedoch nun vorgenommen werden. „Voraussetzung dafür, um die immer komplexer werdenden Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen zu erfüllen, ist die Innovationskraft der heimischen Unternehmen. Sie ist ein wesentlicher Faktor für langfristige Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“.

„Darüber hinaus brauchen wir ein gemeinsames Mindset, das sich zu Leistung und Wettbewerb bekennt“, ergänzt Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer.


© 2025 Vorarlberger Volkspartei