Vorarlberg ist ein leistungsstarker und erfolgreicher Wirtschaftsstandort. Diese Position soll auch in Zukunft weiter gestärkt werden, führen Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Marco Tittler im Pressefoyer an. "Wir wollen mit gezielten Maßnahmen dafür sorgen, dass unser Land weiterhin ein attraktiver Boden für Forschungseinrichtungen bleibt. Aus- und Weiterbildung spielen dabei eine große Rolle.“ Drei aktuelle Beispiele zeigen dies auf: Die starken Landesinvestitionen in ein Forschungsmodul des Kompetenzzentren-Programms COMET und die Förderung von ForschungsassistenInnenstellen am Institut für Textilchemie und Textilphysik. Mit dem Bildungszuschuss können ArbeitnehmerInnen ihre beruflichen Qualifikationen gezielt verbessern.
Vorarlberg hat bereits in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Bereich Forschung und Entwicklung gemacht. Insbesondere hat sich die Fachhochschule Vorarlberg (FHV) zu einem zentralen Knotenpunkt für F&E-Anstrengungen entwickelt. Zudem wurden bedeutende Kooperationen mit österreichischen und schweizerischen Forschungseinrichtungen eingegangen. „Starke Wissenschafts- und Forschungsstrukturen sind für die Zukunft unseres Landes von essentieller Bedeutung“, führt Landeshauptmann Wallner aus: „Sie ermöglichen es, auf die spezifischen Bedürfnisse und Potenziale der Region einzugehen, Synergien zwischen lokalen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu schaffen und eine Innovationskultur zu etablieren. Sie tragen auch dazu bei, hochqualifizierte Fachkräfte anzuziehen und zu halten, was wiederum die Innovationskraft und Attraktivität des Standorts erhöht.“ Auch Landesrat Tittler verweist auf die große Bedeutung von Forschung und Ausbildung für den Standort Vorarlberg: „Durch die gezielte Förderung von Schlüsseltechnologien, die Schaffung von Innovationsnetzwerken und die Unterstützung von Start-ups und KMUs stärken wir die regionale Innovationskraft und damit unser Land als attraktiven Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort“.
Drei aktuelle Beispiele
Die Landesregierung investiert nachhaltig in die Stärkung von Forschung und Ausbildung – drei aktuelle Beispiele zeigen dies auf:
Kompetenzzentren-Programm COMET
Das Land Vorarlberg beteiligt sich am Kompetenzzentren-Programm COMET des Bundes. Ziel dieses Programmes ist es, wissenschaftlich-technologische Kompetenzen in einem Zentrum zu bündeln und gemeinsam mit Industrie und Forschungseinrichtungen relevante Themen zu definieren. Dies soll zu signifikanten Synergieeffekten in der Technologieentwicklung und einem verstärkten Technologietransfer führen. Mit der Unterzeichnung des Letter of Intent (LOI) bekundet das Land Vorarlberg seine grundsätzliche Bereitschaft, die Finanzierung der Vorarlberger Beteiligung am COMET-Modul GIMLI des COMET-Zentrums VRVis (Centre for Visual Computing) im Rahmen des Kompetenzzentren-Programmes COMET in der Höhe von bis zu 256.000 Euro für den Förderzeitraum 2026 bis 2029 zu gewährleisten.
Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine entscheidende Rolle bei der Optimierung der Funktionalität und Effizienz digitaler Zwillinge, die für Analysen von Landschaften, urbanen Gebieten und Infrastrukturen von großer Bedeutung sind. Diese fortschrittlichen Modelle unterstützen Planungsvergleiche, Bauüberwachungen und Umweltbewertungen. Durch die Integration einer Vielzahl von Daten, einschließlich Echtzeitsensoren und wirtschaftlicher Faktoren, fungieren digitale Zwillinge als effektive Werkzeuge für die Entscheidungsfindung. Trotz dieser Fähigkeiten ist der traditionelle Arbeitsablauf, der von der Datenerfassung bis zur Entscheidungsfindung reicht, häufig arbeitsintensiv und kann den steigenden Anforderungen nur schwer gerecht werden. Das COMET-Modul zielt darauf ab, diesen Prozess zu transformieren, indem es fortschrittliche KI-Technologien einsetzt, um jede Phase zu optimieren und somit die Datenverarbeitung, die Simulationsvorschau und die Effizienz der Entscheidungsfindung zu verbessern. Das Unternehmen Zumtobel Lighting GmbH wird sich als Unternehmenspartner des COMET-ZentrumVRVis auch am COMET-Modul GIMLI beteiligen.
Verlängerung und Aufstockung der ForschungsassistentInnenstelle am Institut für Textilchemie und Textilphysik
Seit 1999 stellt die Abteilung Wissenschaft und Weiterbildung (IIb) dem Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck in Dornbirn Landesmittel für eine wissenschaftliche Stelle (ForschungsassistentInnen) zur Verfügung. Diese Stelle ist insbesondere der Durchführung von Dissertationen und Diplomarbeiten sowie von aktuellen Forschungsarbeiten gewidmet. Für die Jahre 2025 bis 2028 stellt das Land eine Förderung für bis zu zwei ForschungsassistentInnenstellen in Höhe von 168.000 Euro zur Verfügung.
„Die exzellente wissenschaftliche Situation, in der sich das Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik heute befindet, und die intensive Verflechtung mit der Wirtschaft sind wesentlich auf die vom Land Vorarlberg geförderten Stellen zurückzuführen“, führt der Landeshauptmann an. Ein Großteil der WissenschafterInnen, die in den vergangenen Jahren im Rahmen der ForschungsassistentInnenstelle gefördert wurden, bringen ihre Qualifikationen weiterhin im Institut für Textilchemie und Textilphysik bzw. in Unternehmen im Großraum Vorarlberg ein.
Das Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck mit Sitz in Dornbirn wurde 1982 gegründet, um kooperative Forschung und Entwicklung im Textilsektor in Vorarlberg zu unterstützen. Über vier Jahrzehnte hat sich das Institut zu einer der führenden Forschungsinstitutionen in Europa im Bereich der Textil- und Materialchemie weiterentwickelt. Aktuelle Themenfelder des Instituts umfassen sowohl grundlagen- und angewandte Forschungsaktivitäten in den Bereichen Hybride, Verbundwerkstoffe und Grenzflächen, Textile Elektrochemie, Energie und E-Textilien sowie biobasierte Materialien, textile Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Bildungszuschuss
Seit zwanzig Jahren besteht für zahlreiche Personen die Möglichkeit, durch den Bildungszuschuss ihre beruflichen Qualifikationen gezielt zu verbessern. Diese Fördermaßnahme wird vom Land Vorarlberg, Arbeiter- und Wirtschaftskammer sowie dem Bund zu diesem Zweck bereitgestellt. „Weiterbildung schafft Perspektiven und stärkt nicht nur die Arbeitsmarktchancen des Einzelnen, sondern auch den gesamten Wirtschaftsstandort Vorarlberg“, unterstreicht Tittler.
Der Zuschuss deckt fünf zentrale Schwerpunkte ab, die gezielt auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind:
Bildungskonto: Das Bildungskonto bietet Personen, die ihre Erwerbstätigkeit aufgrund einer Weiterbildung reduzieren müssen, eine monatliche Unterstützung von bis zu 370 Euro.
Bildungsprämie ArbeitnehmerInnen: Die am häufigsten beantragte Förderung im Jahr 2024 ist die Bildungsprämie für ArbeitnehmerInnen, die mit einem Förderhöchstbetrag von 2.500 Euro unterstützt wird.
Bildungsprämie UnternehmerInnen: Auch UnternehmerInnen können die Bildungsprämie in Anspruch nehmen und damit bis zu 2.500 Euro erhalten.
Wohnzuschuss für Lehrlinge: Für Lehrlinge, die aufgrund ihrer Ausbildung auf eine Wohnung angewiesen sind, werden bis zu 50 Prozent der Wohnkosten, maximal 2.500 Euro, übernommen.
Förderung Prüfungen: Besonders gefragt ist die Förderung von kostenpflichtigen Kursen zur Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung oder Studienberechtigungsprüfung, die mit bis zu 2.100 Euro unterstützt werden.
Seit dem Start der Initiative wurden bereits mehr als 19,3 Millionen Euro für die Vergabe von mehr als 17.500 Bildungszuschüssen zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung des Bildungszuschusses erfolgt zur Hälfte durch das Land sowie durch Förderungen des Bundes und der Arbeiter- und Wirtschaftskammer. Die vom Land Vorarlberg zur Verfügung gestellten Mittel belaufen sich im ersten Halbjahr 2024 auf insgesamt rund 325.000 Euro. Für das dritte Quartal hat das Land weitere 165.000 Euro zur Verfügung gestellt.