Pilotprojekt des Landes Vorarlberg und der ÖGK startet Anfang 2025
Bregenz (VLK) – Anlässlich des Welttages für psychische Gesundheit am 10. Oktober 2024 wird besonders betont, wie wichtig es ist, das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen ganzheitlich zu betrachten. Frühzeitige Prävention und Sensibilisierung sind unerlässlich, um die seelische Gesundheit zu fördern und psychischen Belastungen entgegenzuwirken. Ebenso wichtig ist der Zugang zu adäquaten Behandlungsangeboten, damit betroffene Kinder und Jugendliche rechtzeitig Unterstützung erhalten. Das Land Vorarlberg und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) haben sich nun geeinigt, das Angebot der psychotherapeutischen und psychologischen Hilfe für Kinder und Jugendliche auszubauen. Im Zuge dessen setzt das Institut für Sozialdienste (ifs) ab Jänner 2025 ein Pilotprojekt um, das derzeit mit Hochdruck in allen Details ausgearbeitet wird. Dadurch können 200 zusätzliche Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen geschaffen werden, um den Betroffenen zeitnah und ohne lange Wartezeiten fachliche Unterstützung zu bieten, erklären Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher und ÖGK-Landesstellenvorsitzender Manfred Brunner.
„Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Deshalb freuen wir uns sehr, in Vorarlberg das Behandlungsangebot für diese Zielgruppe endlich erweitern zu können und damit ihre Chancen auf ein gesundes Aufwachsen und ein gutes Erwachsenenleben zu verbessern“, so Rüscher. Die Ausweitung des Angebots ist möglich, da die klinisch-psychologische Behandlung seit 1. Jänner 2024 der Psychotherapie gleichgestellt ist, erläutert Brunner: „Somit kann die Anzahl der Fachpersonen erhöht und die zeitnahe Behandlung für mehr Kinder und Jugendliche gewährleistet werden.“
Frühzeitige Hilfe
Die psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche sind seit einigen Jahren anhaltend hoch. Manche reagieren mit Angst-, Schlaf- oder Essstörungen, aber auch mit depressiven Verstimmungen, erhöhter Reizbarkeit, Leistungsabfall in der Schule oder sozialem Rückzug. Dies zeigt sich auch im kürzlich veröffentlichten Ergebnisbericht zu den neu konzipierten Schuluntersuchungen. Seit dem Schuljahr 2023/2024 wurden die Untersuchungen um wichtige Schwerpunkte wie die psychosoziale Gesundheit ergänzt. „Es ist uns wichtig, die Betroffenen und ihre Eltern nicht alleine zu lassen, sondern für eine rasche fachliche Unterstützung zu sorgen“, betont Landesrätin Rüscher. Ifs-Geschäftsführerin Martina Gasser ergänzt: „In der Kindheit und Jugend wird der Grundstein für das weitere Leben gelegt. Umso wichtiger ist es, bei Problemen möglichst früh anzusetzen, um eine Verfestigung und Chronifizierung zu vermeiden.“
ifs mit jahrelanger Erfahrung
Das ifs verfügt über jahrelange Erfahrung in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen. Diese benötigen eine einfühlsame Begleitung, um trotz aller Herausforderungen eine gelungene Kindheit zu erleben. Im Rahmen des Pilotprojekts wird Kindern, Jugendlichen und deren Eltern ein hochwertiges Behandlungsangebot zur Verfügung stehen. Der Zugang für Betroffene wird dabei sehr niederschwellig gestaltet. Spätestens beim zweiten Kontakt mit dem ifs sollen sie an der richtigen Stelle – bei der passenden Therapeutin bzw. beim passenden Therapeuten – ankommen.